Leihen statt kaufen: eine Bibliothek der Dinge für das Quartier
Was ist eine Bibliothek der Dinge?
Eine Bohrmaschine, die nur einmal im Jahr gebraucht wird. Eine Nähmaschine, die im Schrank verstaubt. Ein Zelt, das nach einem Wochenende wieder monatelang unbenutzt bleibt – viele von uns besitzen Dinge, die die meiste Zeit einfach herumliegen. Genau hier setzt die Idee der Bibliothek der Dinge an.
Eine Bibliothek der Dinge funktioniert wie eine Bücherei, nur dass man keine Bücher, sondern Alltagsgegenstände ausleiht. Ob Werkzeug, Küchengerät, Spiele oder Campingausstattung: Statt alles selbst zu kaufen, können Dinge gemeinsam genutzt werden. Das spart Geld, Platz und Ressourcen.
Die Leihwand im Quartierstreff
Im Quartierstreff ist beim Klimaforum auch der Wunsch nach einer lokalen Bibliothek der Dinge aufgekommen. Wir wollen nun zunächst eine dezentrale Bibliothek der Dinge ausprobieren. Das bedeutet: Es gibt keinen zentralen Lagerort, sondern viele kleine „Leihstationen“ direkt in der Nachbarschaft.
Gemeinsam können wir Ressourcen schonen und ganz nebenbei neue Kontakte in der Nachbarschaft knüpfen.
Das Plakat "Leihwand" wurde uns freundlicherweise vom Leihklub Bremen zur Verfügung gestellt.
So funktioniert’s:
Eintragen:
Wer etwas an Menschen in der Nachbarschaft verleihen kann, trägt sich mit Namen und ggf. Telefonnummer auf dem Plakat der Hilfswerft imJETZT HIERein.
→ Es ist auch möglich, sich über ein Chiffre-System anonym über das Jetzt Hier-Team einzutragen.Ausleihen:
Jemand braucht gerade eine Bohrmaschine und sieht im Quartierstreff das Plakat.
→ Über dasJetzt Hier-Team wird der direkte Kontakt hergestellt und ein Übergabetermin vereinbart.Absprachen:
Die Beteiligten können untereinander individuelle Vereinbarungen treffen, z. B. wann der Gegenstand zurückgegeben wird.
→ Es ist außerdem ratsam, dass bei der ausleihenden Person eine Haftpflichtversicherung besteht, die Obhutsschäden (also Schäden an geliehenen Sachen) abdeckt. Das sollte vorab individuell geprüft werden.Bonus-Tipp Skillsharing:
Auch Fähigkeiten können in die Liste eingetragen werden – kombiniert mit Gegenständen oder ganz separat. Zum Beispiel beim Thema Werkzeug.
Ein Beispiel aus dem Quartier:
Amira kann eine Bohrmaschine verleihen und ist handwerklich geschickt. Sie trägt sich auf dem Plakat im JETZT HIER ein.
Jürgen ist gerade in die Überseestadt gezogen und möchte ein Regal aufhängen. Er sieht im Quartierstreff, dass Amira eine Bohrmaschine verleiht, und bekommt über das Jetzt Hier-Team den Kontakt.
Im Telefongespräch erfährt Jürgen, dass Amira am Abend vorbeikommen kann – und sogar hilft, die Löcher zu bohren, da Jürgen handwerklich nicht so erfahren ist.
Am Abend hängt das Regal und Jürgen hat direkt eine Nachbarin kennengelernt.
Mehr erfahren:
In Bremen gibt es bereits weitere Bibliotheken der Dinge. Wer sich weiter informieren möchte, findet hier spannende Beispiele: